Der Weg zum Wunschkind, was ist machbar?
Kinder sind für viele von uns der lebende Ausdruck unserer Beziehung und Liebe oder die Vervollständigung der Familie. Um so schmerzhafter wird das Ausbleiben des ersehnten Nachwuchses
erlebt.
Nachfolgend möchte ich Ihnen einen Überblick geben über sämtliche Aspekte des unerfüllten Kinderwunsches und werde auf die am häufigsten gestellten Fragen orientierend eingehen.
Wann spricht man von ungewollter Kinderlosigkeit und wie häufig ist sie?
Ungewollte Kinderlosigkeit oder eingeschränkte Fruchtbarkeit liegt dann bei einem Paar vor, wenn bei Kinderwunsch und regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nach einem Jahr keine
Schwangerschaft eingetreten ist.
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass zur Zeit in Deutschland jedes siebente Paar ungewollt kinderlos ist. Das bedeutet, dass in Deutschland ca. 2 Millionen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch
leben. Die organischen Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit werden ebenso oft beim Mann (30-40 %) wie bei der Frau (30-40%) oder aber bei beiden gemeinsam (10-20%) diagnostiziert. Bei ca. 10%
der ungewollt kinderlosen Paare kann die Ursache der Sterilität nicht herausgefunden werden.
Ursachen ungewollter Kinderlosigkeit
Bei der Frau kann es organische Ursachen geben im Bereich der hormonbildenden Drüsen, weiterhin sind möglich Fehlbildungen der Gebärmutter oder Eierstöcke. Die Endometriose ist eine sehr häufige
Ursache ungewollter Kinderlosigkeit. Weiterhin sind auch immunologische Ursachen denkbar, wie beispielsweise die Antikörperbildung gegen Ei- oder Samenzelle.
Beim Mann können organische Schädigungen im Bereich der Hoden oder ableitende Samenwege bestehen. Weiterhin sind Verschlüsse der ableitenden Samenwege bekannt. Auch der Hodenhochstand und
Krampfadern im Bereich des Hodensackes können zu eingeschränkter Fruchtbarkeit führen.
Der Vollständigkeit halber sei angefügt, dass auch äußere Rahmenbedingungen (Beruf, Stress, Lebensweise, Körpergewicht, Umwelt) und psychisch-emotionale Faktoren Einfluss auf die Fruchtbarkeit
haben.
Diagnostische Möglichkeiten bei Frau und Mann
An Anfang steht immer das ausführliche fachärztliche Gespräch im Rahmen unserer Sprechstunde. Wir unterhalten uns über die Partnerschaft, besteht vielleicht eine Wochenendbeziehung? Wie häufig
findet Geschlechtsverkehr statt? Wie gestalten sich die Lebensumstände bei beiden Partnern: Stress?, Nikotinkonsum? Berufliche Belastung? Gibt es in der Krankengeschichte Operationen, werden
bestimmte Medikamente eingenommen? Wie verläuft der Zyklus bei der Frau? Haben bereits Schwangerschaften stattgefunden?
An diagnostischen Möglichkeiten gibt es bei der Frau u.a. die gynäkologische Untersuchung, die Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und Eierstöcke, die Zyklusüberwachung oder auch operative
Verfahren wie Gebärmutterspiegelung oder Bauchspiegelung. Die Untersuchungen beim Mann erfolgen in aller Regel beim Urologen: Untersuchung der Geschlechtsorgane, mikroskopische Untersuchung des
Samens, Hormonbestimmungen u.v.m.
Therapiemöglichkeiten
An dieser Stelle kann nur ein allgemeiner Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten gegeben werden. Falls möglich, werden selbstverständlich vorhandene Ursachen beseitigt. Ansonsten kommen in
Frage: Hormonbehandlungen, die Insemination (speziell aufbereitete Spermien werden zum Zeitpunkt des Eisprungs durch einen hauchdünnen Schlauch direkt in die Gebärmutter eingebracht) und die
In-Vitro-Fertilisation, IVF (Entnahme der Eizelle, Befruchtung dieser außerhalb des Körpers und anschließend Einbringen der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter)
Wo erfolgt die Behandlung?
Die allgemeine Beratung, erste diagnostische Methoden oder auch therapeutische Verfahren erfolgen im Rahmen unserer Sprechstunde. IVF-Zentren („Reproduktionsmedizinische Zentren“ oder
„Kinderwunschzentren“) sind spezialisiert auf die Behandlung kinderloser Paare. An sie werden hohe Anforderungen hinsichtlich der fachlichen Qualifikation sowie der personellen und apparativen
Ausstattung gestellt. Die deutschen Kinderwunschzentren führen darüber hinaus weitere freiwillige qualitätssichernde Maßnahmen durch. Sämtliche IVF-Behandlungen werden nach Vorschrift der
Bundesärztekammer dem Zentralen Deutschen IVF-Register (D.I.R.) gemeldet.
Auch in Düsseldorf und Umgebung gibt es mehrere Kinderwunschzentren, mit denen ich seit Jahren erfolgreich kooperiere. Auch unter www.repromed.de haben Sie die Möglichkeit, sich über IVF-Zentren
in Ihrer Nähe zu informieren.
Chancen der künstlichen Befruchtung
Als Erfolgsrate einer IVF-Behandlung (also künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers) wird international die Schwangerschaftsrate nach Embryotransfer angesehen. Mit anderen Worten: Wie oft
entsteht nach einem Embryotransfer auch eine Schwangerschaft? Im internationalen Vergleich aller Kinderwunschzentren liegt diese Schwangerschaftsrate nach IVF bei 20 bis 30%. Auch wenn dies auf
den ersten Blick gering erscheint: Auch ein gesundes Paar, das innerhalb eines Zyklus regelmäßigen Geschlechtsverkehr hat, hat ebenso eine Chance von maximal 20-30%, in diesem Zyklus schwanger zu
werden!
Mit der Anzahl der IVF-Versuche steigt die Chance, dass eine Schwangerschaft eintritt. So liegt nach viermaliger IVF-Behandlung die so genannte kumulative Schwangerschaftsrate bei etwa 50 bis
60%. Das heißt: Nach vier Embryotransfers ist mehr als jede zweite Frau schwanger.
Voraussetzungen und Kosten der Methoden der künstlichen Befruchtung
An dieser Stelle möchte ich einen Überblick geben über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und über die Finanzierung von Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung. Im Kinderwunschzentrum erhalten Sie
auf Wunsch zusätzliche individuelle Ergänzungen hierzu.
Aufgrund des Gesetzes zur „Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung“ übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen seit Anfang 2004 nur noch 50% der Kosten für Maßnahmen zur künstlichen
Befruchtung, die andere Hälfte der Kosten müssen die Versicherten als Eigenanteil selbst übernehmen. Die Krankenkassen übernehmen ihren 50%-igen Anteil auch nur bei Einhaltung exakt definierter
Voraussetzungen:
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, beteiligen sich die Kassen bei den folgenden Maßnahmen zur Hälfte an den Kosten (sowohl Medikamente als auch Arztkosten):
Sicherlich sind weitere Konstellationen denkbar: Kinderwunschbehandlung bei Unverheirateten, unerfüllter Kinderwunsch bei Frauen nach dem 40. Lebensjahr, Verwendung von Spendersamen oder
Spendereizelle und vieles mehr. Diesbezüglich wird Sie ein Kinderwunschzentrum sicherlich gern beraten.
Sollten Sie sich Sorgen machen, weil Ihr Kinderwunsch noch nicht in Erfüllung gegangen ist, so ist ein erstes vertiefendes persönliches Gespräch sicherlich ratsam.
Bitte nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie diesbezüglich einen Termin in meiner Sprechstunde.