Vom Quecksilbertrunk bis zur modernen Mikropille
Es gibt heutzutage viele verschiedene Verhütungsmethoden für verschiedene individuelle Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen. Empfängnisverhütung ist wahrlich keine Erfindung der Neuzeit
und auch noch nie ausschließliche Privatsache gewesen. Mächtige Institutionen machten in den vergangenen Jahrhunderten ihren Einfluss ebenso geltend wie diverse Berufsgruppen, die für sich
besondere Kompetenz in ethischen und sittlichen Fragen beanspruchten.
Durchaus interessant ist ein Blick zurück in die Geschichte der Empfängnisverhütung. Schwanger werden oder einfach nur die Sexualität leben? Welche Frau oder welcher Mann hat schon Lust, diese
Entscheidung ganz alleine dem Zufall zu überlassen. Und so dachten auch schon unsere Vorfahren: In Sachen Verhütung ließen sie nichts unversucht: Amulette, Vaginalduschen, mechanische Barrieren
und viele andere Methoden.
Schon viele hundert Jahre v. Chr. waren chinesische Frauen die Ersten, die Substanzen einnahmen, um eine Schwangerschaft zu verhüten: sie tranken Quecksilberlösungen, von denen sie wussten, das
sie hochgiftig sind. Aber eben nicht nur für das werdende Leben, sondern tragischerweise auch für die Frau selber.
Im 17. Jahrhundert nahm die Popularität des Präservativs immer mehr zu. Kondome wurde in dieser Zeit aus verschiedenen Materialien hergestellt, so aus Seide, Leder oder auch aus Tierdärmen.
Im 18. Jahrhundert benutzten Frauen aus allen Kulturen beispielsweise saure Fruchthälften (z.B. ausgehöhlte Zitronenhälften) als eine Art „Muttermundkappe“: diese wurde vor dem Geschlechtsverkehr
in die Scheide eingeführt und wie eine Kappe über den Muttermund gestülpt, so dass eine mechanische Barriere für die Spermien bestand. Auch der berühmte Casanova soll seine Geliebten gebeten
habe, vor dem Verkehr eine ausgehöhlte Zitronenhälfte einzuführen. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden erstmals „Vaginalduschen“ als Verhütungsmittel erwähnt: mit Hilfe von Seife,
Essig oder anderen Lösungen versuchten die Frauen, nach dem Geschlechtsverkehr das Ejakulat zu beseitigen. All diese Maßnahmen waren jedoch noch nicht so sehr von Erfolg gekrönt: In der Mitte des
19. Jahrhunderts brachte eine verheiratete Frau durchschnittlich sechs Kinder zur Welt und mehr als ein Drittel aller verheirateten Frauen hatte mindestens acht Kinder.
1931 brachte ein amerikanisches Unternehmen das erste Verhütungs-Gel auf den Markt. In den sechziger Jahren wird die empfängnisverhütende Pille in großem Stile auf den Markt gebracht. Die
Einführung der „Pille“ 1961 glich förmlich einer Revolution: erstmals hatte man ein leicht anwendbares und sicheres Verhütungsmittel an der Hand. Mit dieser Errungenschaft verfügten die Frauen
nun über eine neue Kontrollmöglichkeit ihrer Fruchtbarkeit und erstmals konnten Paare ohne Sorge vor einer ungewollten Schwangerschaft ihre Sexualität unbekümmert leben.
1975 erlangte die erste Kombinationspille eines amerikanischen Unternehmens mit einem für damalige Verhältnisse sehr geringen Östrogengehalt von nur 35 Mikrogramm pro Pille die Marktreife, somit
der Beginn der heute üblichen „Mikropillen“.
Im jetzigen 21. Jahrhundert ist die Palette der Methoden der Empfängnisverhütung noch viel umfangreicher geworden und bei der Auswahl einer bestimmten Methode sind mehrere Entscheidungskriterien
zu berücksichtigen:
Die Fülle der Methoden und die zu berücksichtigenden Wünsche der Patientin machen eine individuelle gynäkologische Beratung und Betreuung unumgänglich.
Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll an mich und nehmen hier Kontakt zu uns auf. Ich berate Sie gern!